Selbstverständnis
Berliner Netzwerk Fußball und Gesellschaft, unter diesem Namen treffen sich seit sechs Jahren mehrere Organisationen aus dem Bereich des Fußballs. Lena Obermayer von streetfootballworld (heute Common Goal) hatte die Idee zum ersten Treffen und lud die Kollegen von AMANDLA EduFootball, den FC Internationale, bunt kickt gut und Champions ohne Grenzen ein. Mittlerweile ist auch der Landessportbund mit einem Vertreter dabei, ebenso die Organisationen Sport handelt fair, Gesellschaftsspiele, Weed und Kickfair. Im Vordergrund stehen dabei soziale und integrative Themen, die auch in der Welt des Fußballs eine zunehmende Rolle spielen.
Gemeinsam richtet man den IFTAR-Cup aus, auf dem Gelände des FC Internationale. Ein Turnier mit Teams aller Netzwerkpartner und den dort angesiedelten Spielern, das sportlich beginnt und mit einem gemeinsamen Fastenbrechen (IFTAR) endet. Es folgte der INTER-Kultur-CUP mit unterschiedlichsten Teams von der Kreuzberger Kneipenmannschaft bis zum Team von Geflüchteten.
Seit März 2023 verfügt das Netzwerk über eine feste Stelle, die beim FC Internationale beheimatet ist und sich um Partnerarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und Fördermöglichkeiten kümmert. Die Stelle wurde mit Mitteln der Senatsverwaltung für Sport eingerichtet und wird mindestens bis Ende 2024 existieren, eine feste Inplementierung ist angestrebt. Sie wird eng mit dem Landessportbund und der Senatsverwaltung kooperieren.
Nicht nur aufgrund der Flüchtlingszahlen in den letzten Jahren ist das Thema auf der Tagesordnung. Denn auch wenn Fußballvereine idealtypisch für gelungene Integrationsmaßnahmen stehen, werden die Bedingungen für die Akteure in den Vereinen schwieriger. Hier will das Berliner Netzwerk Fußball und Gesellschaft ansetzen und nach Lösungsansätzen suchen. Mehrere Vertreter:innen der Partnerorganisationen waren anlässlich der Verleihung des 10. DFB-Integrationspreises eingeladen, um mit dem Deutschen Fußballverband aktuelle Entwicklungen und daraus resultierende Anregungen zu diskutieren.
Für die nächsten zwei Jahre hat sich das Netzwerk unter anderem vorgenommen, den Vereinsfußball mit nicht vereinsgebundenen Organisationen zu vernetzen, denn wir sehen in sinnvollen Kooperationen ein großes Potenzial. So können Vereine bspw. von Bildungsträgern profitieren, diese die Möglichkeiten eines Vereins nutzen - eine klassische Win-Win-Situation. Ebenfalls im engen Austausch ist man mit dem Berliner Fußball-Verband, der gerade zur anstehenden EURO2024 viele Aktivitäten plant, nicht zuletzt im Volunteer-Bereich. Zudem sind mehere Veranstaltungen geplant, über die wir bei Gelegenheit berichten. Nicht nur weil die EURO2024 im Zeichen der Nachhaltigkeit steht, ist das Thema höchstrelevant für das Netzwerk, ebenso wie Jugend- und Integrationsarbeit, Bildungsangebote, fairer Handel und internationale Begegnungen.
Im Mittelpunkt steht aber weiterhin der Austausch untereinander, denn jede Organisation kann von der anderen lernen und profitieren. Bei der langen Nacht der Ideen, organisiert vom Auswärtigen Amt, stellte der Partner Common Goal die Methode „Football 3“ vor, bei der nicht nur Tore sondern auch Fairnesspunkte die Spiele entscheiden.. Champions ohne Grenzen und der FC Internationale haben sich dem Antirassismus und der Integration von Geflüchteten verschrieben. AMANDLA EduFootball plant die Errichtung eines Safe-Hubs Fußball-Lernzentrums im Wedding. Common Goal nutzt weltweit das große Potenzial dieses Sports, um Menschen zu helfen und um soziale Ungerechtigkeiten abzubauen – für Frieden und Toleranz, gegen Armut, Gewalt und Rassismus. Bunt kickt gut betreibt seit Jahren eine erfolgreiche Straßenfußball-Liga in Neukölln und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. Der FC Internationale gewann den Großen Goldenen Preis des Sports, da er als erster Amateurverein auf Nachhaltigkeit zertifiziert wurde. Der Safe-Hub von Amandla wird in Kürze eingeweiht.
So bringen alle Teilnehmer eine gehörige Expertise und Erfahrung ins Netzwerk ein. Grundsätzlich ist man offen für weitere geeignete Partner. Vor allem für die Realisierung verschiedener Events rund um den nachhaltigen sozialen Fußball sucht man noch nach Unterstützung. Denn alle sind fest davon überzeugt, dass die vielfältige Kraft des Fußballs perspektivisch viel Positives bewegen kann. Vielfalt und Perspektiven sowie ein solidarisches und respektvolles Zusammenleben für ein besseres Berlin - das wünschen sich alle Beteiligten.